Von Traditionen – Hochzeits-ToDo #2
Immer wieder werde ich gefragt, wie die Hochzeitsvorbereitungen laufen. Und immer wieder kann ich nicht mehr tun, als die Schultern zu zucken und zu sagen: och, läuft. Wir müssen fast gar nichts mehr organisieren – das Essen für Freitag mit MudderSeemann absprechen und Bierzeltgarnituren organisieren. Der Liebste besorgt den Brautstrauss. Das alles hat aber noch Zeit. Für die kirchliche Trauung ist es ungleich weniger: der Trauvers war relativ schnell klar. Der Gottesdienst muss noch besprochen werden, ein Termin auf der Burg fehlt noch, um die Technik zu sehen, die vor Ort gegeben ist. Bei der Gelegenheit nehmen wir dann wohl auch den Fotografen mit. Musik fehlt noch, da haben wir aber (hoffentlich) jemanden, der spielt. Eigentlich bleibt nur noch, auf eventuelle Absagen zu warten, damit wir die Sitzordnung erstellen können. Und genau das Warten ist es, was die Sache so unwirklich macht. Das lässt viel Zeit, darüber nachzudenken, was von uns so erwartet wird. Es gibt da ja doch die eine oder andere Tradition:
Wir werden keine Blumenkinder haben. Es werden zwar viele Kinder bei der Trauung dabei sein, und sie dürfen dann auch von mir aus gern überall rumwuseln, aber spezielle Blumenkinder haben wir nicht ausgesucht. Ebenfalls werden wir auf Blechdosen am Auto verzichten. Vom Standesamt aus fahren wir über die Autobahn zur Trauzeugin, und da machen sich Blechdosen eher schlecht 😀 Eine neuere Tradition ist die der Gastgeschenke. Eine hübsche Idee eigentlich, mal sehen, was ich davon machen kann. Vielleicht lässt es sich mit der Tischordnung verbinden… Die Burg hatte da nette Ideen. Die „gehört dazu“ Traditionen wie das Brautstraußwerfen und die vier Sachen, die die Frau bei sich haben sollte, etwas AltesNeuesGeliehenesBlaues, wird es sicherlich geben. Zum einen habe ich auf den letzten drei Hochzeiten, auf denen ich war, den Brautstrauß selbst gefangen (und jedesmal flog das Ding zielsicher in meine Richtung, ich habe mich da eher nicht so drum gerissen) und zum anderen finde ich die Symbolik hinter der Tradition ganz hübsch. Etwas Altes für das bisherige Leben, etwas Neues für das beginnende Eheleben, etwas Geliehenes für die Freundschaft und etwas Blaues für die Treue.
Viele Traditionen dienen dazu, böse Geister zu vertreiben. Das Braut über die Schwelle tragen gehört ebenso dazu wie die Brautjungfern und der Polterabend. Scheinbar lauern überall am Anfang einer Ehe böse Geister – unter der Türschwelle (weshalb die Braut hinüber getragen wird) und auf dem Weg zum Altar (daher die gleichen Kleider der Brautjungfern, die die Geister damit verwirren.) Da sie sich mit Krach vertreiben lassen, poltern viele Paare vorher. Ich weiß, dass das manche unserer Freunde enttäuscht, aber wir wollen es einfach nicht, weil wir nicht daran glauben, dass wir böse Geister in unserer Ehe vertreiben müssen. Wir haben den Segen Gottes, warum bitte da Angst vor irgendwelchen Geistern haben? Bitte bitte bitte – lasst uns in Frieden damit und respektiert, dass wir es nicht wollen. (Mal abgesehen davon, dass der Liebste sich vermutlich einen Bruch heben würde, trüge er mich über die Schwelle.)
Mehr oder weniger gehört der Brautführer auch in diese Reihe – allerdings diente er dazu, die Braut vor irdischen Gefahren wie Überfällen zu schützen und hatte nichts mit der Abwehr böser Geister zu tun. Er schützte die Frau bis zur Eheschließung und übergab sie dann dem Schutz des Mannes, der sie heiratete. Ich mag diese Tradition und bin sehr sehr froh, einen Brautführer zu haben. Vor allem, da er mir sehr wichtig ist – er hat mich getauft und die ersten Jahre meines Glaubens begleitet, war quasi mein Mentor. Er hatte es nicht immer leicht mit mir *grins* Umso schöner finde ich den Gedanken daran, dass er mich aus „seinem Schutz“ quasi dem Schutz meines Mannes unterstellt <3
Ob es eine Versteigerung des Strumpfbandes gibt oder einen Junggesellinnenabschied, weiß ich noch nicht. Mal sehen, was unsere Freunde sich da so ausdenken 😉
Categories: Kein Weg zu weit
Interessant! Fast nichts von dem oben genannten floss überhaupt in unsere Überlegegungen ein.
Gastgeschenke gibt es nur, weil ich die ursprünglich als Sitzplatzkartenhalter verwenden wollte (herzförmige selbstgesiedete Seifen).
Was altes, was neues usw. wird es möglicherweise geben, aber wohl eher zufällig.
Brautstraußwerfen, na, vielleicht, mal sehen.
Der Rest? Is nicht.
So unterschiedlich kann es sein… 🙂
Gastgeschenke halt ich im sinne von Platzkarten auch für eine sehr hübsche Idee 🙂
Blumenkind hatten wir angedacht, hat sich dann aber doch anders ergeben. Naja, und der Rest ist auch nicht wirklich richtig geplant gewesen. Das wir keinen Polterabend möchten war uns sofort klar. Über die Brautjungfern und das über die Schwelle tragen wusste ich bis heute auch nur, das es das gibt, nicht den Sinn dahinter *g* Brautstraußwerfen läßt sich vermutlich nicht vermeiden, und der Brautführer – der musste einfach sein, auch wenn ich jetzt erst gelesen habe, dass er zum Schutz der Braut da war. Ich mag den Gedanken, von ihm an meinen Mann gegeben zu werden einfach.
Wir hatten diese Traditionen auch mehrheitlich ausgelassen. Das was uns gefiel haben wir gemacht und den Rest sein gelassen. Meines Erachtens stört das auch nie jemanden.
Oh nein! Das hat einen Sinn, dass der Bräutigam die Braut über die Schwelle trägt?! Verdammt… der MamS hat das nicht gemacht. Nun wird mir einiges klar… 😉
Liebe Frau Federschwarz, wann ist das genaue Hochzeitsdatum? Hast du das schon irgendwo geschrieben und ich hab’s überlesen? Bestimmt… 😳
Ich wusste auch nicht, dass das nen Sinn hat, aber jetzt hast du ne priiiima Ausrede und brauchst die Ratgeber gar nicht mehr – der MamS hat schuld 😎
Die Trauung ist am 26. August – Freitag davor halt standesamtlich, aber wir legen ja mehr Wert auf die kirchliche Trauung 🙂
Bei meinem Brautstrauß bist du mit einer anderen Freundin vorgestürmt, um ihn unbedingt zu fangen *hust*
Das musdt du irgendwie falsch gesehen haben *ggg* (Ich wollte die Panik auf dem Gesicht meines Ex sehen *prust*)